Dr. Birgit Hofmann

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Historisches Seminar // ZEGK

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Grabengasse 3-5

DE

69117 Heidelberg

Birgit.Hofmann@zegk.uni-heidelberg.de

https://www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/philosophie/zegk/histsem/mitglieder/hofmann.html

06221/54-3668

Forschung und Projekte

Derzeitige Position(en)

Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Seit 2019 gefördert durch das Brigitte-Schlieben-Lange-Programm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württemberg für ihr Habilitationsvorhaben "Visionen der Viefalt" zur Geschichte des Minderheitenschutzes in Europa.
Seit 2018 Co-Leitung des Forschungsprojekts "Verfassungsfeinde im Land?" am Lehrstuhl für Zeitgeschichte, Leitung: Prof. Dr. Edgar Wolfrum

Aktuelle(s) Projekt(e)

Visionen der Vielfalt: Historische Ideen der Diversität und der Kampf um die Rechte nationaler, ethnischer und religiöser Minderheiten in Europa, 1815-1995

Post-Doc-Projekt

Wie entstanden in Europa Vorstellungen ethnischer, religiöser und nationaler Vielfalt, die unser heutiges Verständnis von Politik und Gesellschaft prägen? Das Habilitationsprojekt fragt nach Ideen historischer Diversität und dem Kampf um die Rechte von Minderheiten in der europäischen Geschichte seit dem 19. Jahrhundert. Zeitlich schlägt die Untersuchung damit einen Bogen von der Epoche der Vielvölkerstaaten und des aufkommenden Nationalismus über die Verankerung erster Minderheitenschutzabkommen und deren Scheitern bis zum Ende des Ost-West-Konflikts, als erneut deutlich wurde, welche politische Brisanz auch im neuen Europa im Minderheitenstatus lag. Damit richtet das hier anvisierte Forschungsvorhaben den Blick auch auf die Ideengeschichte des Minderheitenschutzes. Zu diesem zählen Bürgerrechte ebenso wie das Recht auf die eigene Sprache und Kultur, zählen Gebote der Nichtdiskriminierung, des Antirassismus und die Ahndung von Hassrede.

Ziel des Post-Doc-Projekts ist es, aufzuzeigen, wie unterschiedliche Vorstellungen des Zusammenlebens von Mehrheiten und Minderheiten gedacht und öffentlich präsentiert, schließlich politisch konkretisiert oder verhindert wurden. Ein zwischen klassischer Politik-, Rechts- und Mediengeschichte und Intellectual History angesiedelter methodischer Zugang soll deutlich machen, dass viele unserer heutigen „Visionen der Vielfalt“ sich bereits im 19. Jahrhundert entwickelten und analysieren, warum deren politische Umsetzung häufig scheiterte. Das Habilitationsprojekt soll helfen, wissenschaftlich fundiert zu verstehen, warum Diversität historisch immer wieder bedroht war.

Frühere Position(en)

Wissenschaftliche Angestellte am Seminar für Wissenschaftliche Politik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Lecturer am Institute for the International Education of Students
Stipendiatin des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds für Forschungsaufenthalt in Prag
Promotionsstipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung am Graduiertenkolleg „Diktaturüberwindung in Europa“ unter Leitung von Prof. Dr. Edgar Wolfrum und Prof. Dr. Carola Sachse (Wien).
Förderung im Rahmen des „Frontier“-Projekts der Exzellenzinitiative der Universität zum Thema „Medialität der Menschenrechte“ (gemeinsam mit Dr. Martin Stallmann).

Veröffentlichungen

Monographien (und Dissertation)

Birgit Hofmann: Der „Prager Frühling“ und der Westen. Frankreich und die Bundesrepublik in der internationalen Krise um die Tschechoslowakei 1968, Göttingen 2015 (Dissertation, auszeichnet mit dem Hans-Rosenberg-Gedächtnispreis 2016)

Artikel

Birgit Hofmann, Zurück an die Arbeit? Die Universität Heidelberg und die in der NS-Zeit aufgrund ihrer jüdischen Herkunft entlassenen Wissenschaftler nach 1945 in: Daniela Gress (Hrsg.), Minderheiten und Arbeit im 19. und 20. Jahrhundert. Aspekte einer vielschichtigen Beziehungsgeschichte, Heidelberg 2019, S. 137-166.

Birgit Hofmann/Edgar Wolfrum, Die Revolution der Partizipation – das Erbe von 1968, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft 28/1 (2018), S. 1-10.

Birgit Hofmann, „Mein Mai 68 ist der Prager Frühling gewesen“. Intellektuelle Hallräume des „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ in Westeuropa, in: Freipass. Forum für Literatur, Bildende Kunst und Politik, hrsg. von Volker Neuhaus/Per Øhrgard/Jörg-Philipp Thomas [Schriften der Günter und Ute Grass Stiftung, Bd. 3: Widerhall auf das Jahr der Revolten], Berlin 2018, S. 16-35.

Katrin Hammerstein/Birgit Hofmann, “Wir müssen die Vergangenheit annehmen”. Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985, in: Bundeszentrale für Politische Bildung (Hrsg.), Deutschlandarchiv Online, 12 (2015). Den Beitrag finden Sie hier.

Birgit Hofmann: „Einen Bruch vermeiden“. Der deutsch-französische Konflikt nach der Niederschlagung des „Prager Frühlings“ 1968 und die Rolle der DDR in: Der Platz der DDR in den deutsch-französischen Beziehungen nach 1945, hrsg. von Ulrich Pfeil et al., Bern u.a. 2013, S. 73-89.

Birgit Hofmann: Europäisierung der Totalitarismustheorie? Geschichtspolitische Kontroversen um das „Schwarzbuch des Kommunismus“ und die Europaratsresolution zur „Verurteilung der Verbrechen totalitärer kommunistischer Regime“ in Deutschland und Frankreich, in: Diktaturüberwindung in Europa – neue nationale und transnationale Perspektiven, hrsg. von. Birgit Hofmann et al., Heidelberg 2010, S. 331-349.

Birgit Hofmann/Katrin Hammerstein: Europäische „Interventionen“: Resolutionen und Initiativen zum Umgang mit diktatorischer Vergangenheit, in: Aufarbeitung der Diktatur – Diktat der Aufarbeitung? Normierungsprozesse beim Umgang mit diktatorischer Vergangenheit, hrsg. von Katrin Hammerstein et al., Göttingen 2009, S. 189-204.

Birgit Hofmann: „Prager Frühling“ und „Samtene Revolution“. Narrative des Realsozialismus in der tschechischen nationalen Identitätskonstruktion, in: Nationen und ihre Selbstbilder. Postdiktatorische Gesellschaften in Europa, hrsg. von Carola Sachse/Edgar Wolfrum/Regina Fritz, Göttingen 2008, S. 171-192.

Birgit Hofmann: „Don’t talk to Communists“: The Instrumentalisation of the Communist Past in the Czech Republic’s Political Crises in 2006, in: Crises and conflicts in post-socialist societies. The role of ethnic, political and social identities, hrsg. von Sabine Fischer/Heiko Pleines, Stuttgart 2008, S. 115-129.

Birgit Hofmann/Nora Karsten/Andreas Wiedemann: Ein Fenster zur Gesellschaft? Geschlechterkonstruktionen in Daily Talkshows, in: Tabubruch als Programm. Privates und Intimes in den Medien, hrsg von Margarete Lüneborg/Friederike Herrmann, Opladen 2001, S. 19-41.

Herausgeberschaften und Editionen

Birgit Hofmann (Hrsg.), Menschenrecht als Nachricht. Medien, Öffentlichkeit und Moral seit dem 19. Jahrhundert, Frankfurt/New York (im Erscheinen, 2020).
Birgit Hofmann et al. (Hrsg): Diktaturüberwindung in Europa – neue nationale und transnationale Perspektiven, Heidelberg 2010.

Publikationsliste (Url)

https://www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/philosophie/zegk/histsem/mitglieder/hofmann.html

Forschungsinteressen und Arbeitsgebiete

Minderheiten- und Diversitätsgeschichte
Geschichtspolitik und Erinnerungskulturen
Geschichte des Ost-West Konflikts
Diktatur und Demokratie in der Geschichte Europas
Antisemitismus und jüdische Geschichte Europas
Geschichte von Hassrede, Verschörungstheorien und Hassverbrechen
Kulturgeschichte der Zwischenkriegszeit
Intellektuellengeschichte
Mediengeschichte